Zur Kritik des Bürgermeisters Rainer Bleek am gemeinnützigen Bauverein äußert sich das Mitglied im Sozialausschuss, Mahmut Egilmez (CDU), mit folgender Stellungnahme.
„Mit dem Finger auf andere Zeigen, um sie in der Öffentlichkeit bloß zu stellen, ist sehr schlechter Stil“, beurteilt der Sachkundige Bürger im Sozialausschuss, Mahmut Egilmez, die Kritik des Bürgermeisters am Bauverein. Nach Auffassung des 29-jährigen Lehrers leiste der gemeinnützige Bauverein in Wermelskirchen hervorragende Arbeit. Der Bauverein stellt 604 Wohneinheiten in der Stadt zur Verfügung. Durch seine Rechtsform fördert er nicht nur günstigen Wohnraum, sondern ermöglicht den Erwerb von Genossenschaftsanteilen zu fairen Preise. „Allein der Nachbarschaftstreff in der Wielstraße hat Vorbildcharakter für gelungen sozialen Zusammenhalt in einem Quartier“, betont Egilmez. Auch die gemeinsamen Ausflugsangebote, die persönliche Betreuung vor Ort sowie das soziale Engagement seien ein Segen für das Zusammenleben der Mieter in den Immobilen der Genossenschaft.
„Statt öffentlich zu denunzieren, muss kurzfristig ein Runder-Tisch zum Thema bezahlbarer Wohnraum stattfinden“, schlägt das CDU-Mitglied vor. An dem Runden Tisch sollen Stadtverwaltung, Lokal- und Landespolitik, Investoren, Sozialverbände und die ortsansässigen Banken teilnehmen. In solch einem Experten-Gipfel könne anhand von Fakten der Bedarf an bezahlbaren Wohnraum ermittelt werden und im nächsten Schritt ein Maßnahmenbündel erstellt werden. „Dabei können Dokumente, wie die Wohnraumbedarfsanalyse der Kreissparkasse Köln und der Stadtsparkasse Wermelskirchen als Grundlage genommen werden.“ Einen entsprechenden Antrag wird Egilmez in die nächste Sitzung der CDU-Fraktion einbringen.
Gleichzeitig ist es in der Debatte um bezahlbaren Wohnraum wichtig die Fachbegriffe zu unterscheiden. Nicht jede Form von bezahlbarem Wohnraum ist gleichzusetzen mit sozialem Wohnungsbau. Sozialer Wohnungsbau ist nämlich der staatlich geförderte Bau von Wohnungen für soziale Gruppen, die ihren Wohnungsbedarf nicht am freien Wohnungsmarkt decken können. In seiner Stellungnahme verweist der Bürgermeister auf zahlreiche Großstädte, die genauso wie Wermelskirchen in der Mietpreisgruppe III eingeordnet sind. „Durch die höheren Mietpreise in den großen Städten ist der soziale Wohnungsbau dort oftmals rentierlicher als in Wermelskirchen“, beurteilt Egilmez die Lage. Auch sind die meisten Kommunen im Rheinisch-Bergischen-Kreis in der Mietpreisgruppe IV eingeordnet und erhalten dadurch eine höhere Förderung des Landes, die ein Investment attraktiver macht. „Generell ist durch die Attraktivität in unserer Stadt fast jede Mietwohnung sehr schnell vergriffen“, konstatiert das Mitglied im Sozialausschuss. Der Sachkundige Bürger ist jedoch der Überzeugung, dass der Bauverein sich einer Zusammenarbeit im Punkto sozialer Wohnungsbau mit dem Landesbauministerium nicht versperren würde und seine Berechnungen sicherlich zur Verfügung stelle.
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